Der Level of Geometry (LoG oder LOG) beschreibt den geometrischen Detaillierungsgrad von virtuellen Bauteilen. Er wird international in der Regel in 100er-Schritten von LoG 100 bis LoG 500 angegeben und mit entsprechenden Sinnbildern illustriert. Seltener kommen auch Zwischenschritte (z.B. LoG 350) vor. Der früher gebräuchliche Begriff "Level of Detail" wurde aufgrund der Doppeldeutigkeit der Abkürzung mit dem "Level of Development" durch diesen präzisiert.

LoG-Vorgaben werden üblicherweise allgemein in Form von Auftraggeberinformationsanforderungen oder projektbezogen in BIM Abwicklungsplänen formuliert. Leider jedoch sind derartige Vorgaben selten ausreichend, um wirklich brauchbare Definitionen darüber zu treffen, wie detailliert wirklich modelliert werden soll. Die folgende Abbildung illustriert, wie die international gängige LoG-Definition im Verhältnis zu den im deutschsprachigen Raum üblicheren Maßstabs- und Leistungsphasen-Angaben steht:

Level of Geometry – LoG

 

 

 

Die hier dargestellte Unschärfe zwischen LoG, Maßstab und Phase erklärt sich darin, dass LoG-Definitionen oft (wie oben dargestellt) nur in Form von Beispielbildern erbracht werden (und daher viel Interpretationsspielraum bleibt).

Es ist anzumerken, dass die Ausführungsplanung in Punkto Modellierung selten über den LoG 300 und den resultierenden Maßstab 1:50 hinausgeht. Hier liegt das beste Kosten-Nutzen-Verhältnis von Modellieraufwand und Informationsgewinn. Höhere Planungsmaßstäbe wie z.B. Detailzeichungen werden planerseitig landläufig in (weitestgehend vom Modell entkoppelten) 2D-Zeichnungen verfasst. Die Werk- und Montageplanung hingegen bewegt sich (gewerkeabhängig) durchaus in den Bereichen LoG 400-500. Die resultierende Geometrielast der Modelle führt allerdings in großen Projekten schnell an die Performance-Grenzen handelsüblicher CAD-Workstations und stellt daher eine kritische Größe in der interdisziplinären Abstimmung dar.

 

Tipp

Sollten deratige Vorgaben in einem Projekt (z.B. durch den Auftraggeber) getroffen werden, empfiehlt sich eine intensive Betrachtung der Vorgaben und Klärung von Detailfragen zu Projekbeginn. Vor allem im LoG größer als 300 kann Modellierung sehr aufwändig werden und außerdem in größeren Projekten zu kritischen Performance-Problemen führen. Eine Modellierung über den LoG 300 hinaus wird generell nicht empfohlen.

Wenn in einem Projekt keine expliziten Vorgaben getroffen werden, empfehlen wir die Verwendung der LoG-Definitionen auf BIMpedia, s. nächsten Abschnitt.

Der LoG auf BIMpedia

In unseren Modellierleitfäden finden Sie eine beispielhafte LoG-Darstellung pro Leistungsphase für sämtliche Elemente im Hochbau. Beachten Sie dabei jeweils die Links zur Darstellung pro Phase in jedem Kapitel.

 

Hintergrund: Warum LoG?

Vor allem bei großen Projekten geraten die in der Bauplanung üblichen CAD Workstations leicht an ihre Kapazitätsgrenzen: Zehntausende von hochdetaillierten 3D-Elementen überfordern selbst heutige Grafikkarten noch immer, und auch Netzwerk-Ladezeiten und CPU-Hintergrundberechnungen zur grafischen Darstellung von Modellen und sonstigen Inhalten können einen Flaschenhals bilden. Die Tendenz geht daher in Richtung möglichst gering detaillierter Teilelemente – so viel geometrisches Detail, wie z.B. für eine Plandarstellung nötig, aber so wenig wie möglich. Stattdessen wird der Level of Information gesteigert.

Die Abbildung unten zeigt dies exemplarisch: Um zu wissen, welcher Schreibtischstuhl in meinem Projekt zum Einsatz kommen soll, reicht ein 3D-Dummy-Objekt mit der entsprechenden Information, ein Typ X vom Hersteller Y zu sein.

Leider ist es vor allem bei Herstellern noch immer üblich, BIM-Objekte in geradezu absurden Detaillierungsgraden auf diversen Plattformen anzubieten – mit stellenweise fatalen Performance-Problemen in Großprojekten.

Tabellarische Übersicht zum LOG

Die im Artikel angehängte PDF-Datei bietet eine illustrierte Matrix-Übersicht zur LOG-Definition und eignet sich z.B. als kompakte Beilage zu einer AIA oder einem BAP

(Nur in der Pro-Version verfügbar)

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